Scham
Rehabilitation eines ungeliebten Gefühls
Ein großer Teil unserer Lebensenergie und unserer Kreativität ist in einem Gefühl gebunden, das wir nicht wirklich kennen wollen, weil wir fürchten, es könnte uns vernichten – Scham.
Scham ist ein zentrales menschliches Beziehungsgefühl. Wenn wir uns unsere Fähigkeit zu Fürsorge und Kooperation nachhaltig für unsere Zukunft erschließen möchten, sollten wir uns dieser „verkannten Schönheit“ zuwenden. Ich habe mich entschlossen, diesen Schatz zu heben.
Eine persönliche Konsequenz ist, mit diesem Gefühl in mir so oft wie möglich aktiv auf Tuchfühlung zu gehen. Auch in den Prozessen, die ich begleite, spielt die Lösung von Scham eine zentrale Rolle.
Scham ist unser wertvollster Kompass für die Wiederherstellung von Stimmigkeit. Sie ist zu Unrecht ausgegrenzt. Also bin ich zu einer Aktivistin für die Rehabilitation dieses Gefühls geworden. Auf dieser Seite teile ich einige meiner Einsichten und Erkenntnisse.
Why shame
- stehe zu dem, was dir etwas bedeutet
- würdige deine Verletzlichkeit
- erfülle deine tiefsten Bedürfnisse
- staune über deine Selbstwirksamkeit
- erlebe dich in deiner unverbrüchlichen Würde
- verschaffe dir Zugang zu deiner vollen Lebensenergie
- genieße deine Intimität mit anderen Menschen
- sei eine Inspiration für integre Entscheidungen
Shame for future?
Eine These
Wie begegnen wir den komplexen Herausforderungen unserer Zeit?
Der Schlüssel liegt im komplexesten aller Gefühle – Scham.
Erst die ernsthafte Arbeit mit unserer Scham erlaubt uns nachhaltig
Z-U-K-U-N-F-T.
Sie bestimmt den Grad unserer Integrität.
Sie hält die für die Veränderungen benötigte Energie bereit.
Ohne sie gibt es keine Glaubwürdigkeit.
Mit ihr haben wir direkten Zugang zur Schöpferkraft.
Integrität
Nachhaltigkeit
Zukunft
Individuelle Scham
Fluch oder Segen?
Scham is eines der herausforderndsten Gefühle für uns Menschen. Scham ist echt knifflig. Wir können cool tun, Scham verleugnen oder ablehnen – an ihr vorbei kommen wir nicht, sie gehört zu unserem Menschsein. Im Heilungsprozess ist es häufig der große unsichtbare Verhinderer. Aber mit einer guten Portion Wohlwollen und Mut und einer ordentlichen Prise Humor können wir dem „Elefanten im Raum“ begegnen.
Häufig sind mit Scham sehr unangenehme Erinnerungen verbunden. Spontane Assoziationen sind das innere Erleben von Demütigung, Minderwertigkeit, sogar Vernichtung. All das entspringt dem Feld von toxischer Scham. Wir wurden beschämt. Indem zu viel von uns verlangt wurde, wir vernachlässigt, unsere Grenzen nicht geachtet wurden, wir an unseren Leistungen gemessen, mit anderen verglichen wurden. Das ist nicht in Ordnung. Und doch war es so.
Eine Ambivalenz, die uns auch später in unserem Leben immer wieder begegnen wird – als Einladung, in die Unerschütterlichkeit unserer Würde zu reifen. Doch zunächst hat unsere Seele erst mal nur zwei Möglichkeiten, auf existentielle Beschämung zu reagieren. „Ich bin ein Fehler“ oder „ich bin unfehlbar“ sind frühe Bewältigungsstrategien, um die Sinn-Lücke notdürftig zu schließen – sie sichern schlicht unser Überleben.
„Ist mir das wirklich passiert?“ Was nicht sein darf, wird in eine Scham-Blase eingehüllt. Ein sehr effektiver Schutz, um den Schmerz nicht zu spüren und weiteren Verletzungen vorzubeugen. Leider versperren wir uns damit ebenso effektiv den Zugang zu unserer Lebensenergie und verlieren ein großes Maß an Freiheit. Wir bauen unser Selbstbild und unser Leben um diese Scham-Blasen herum. Das ist sicher. Doch ist es eine trügerische Sicherheit. Denn sehr wahrscheinlich ist unsere Seele dabei am Verhungern.
Wie gelangen wir nun zu Integrität mit uns? In meiner Erfahrung führt der Weg über die Integrität mit dem Gefühl Scham selbst. Indem wir eine wirkliche Beziehung zu diesem gefürchteten Gefühl aufbauen, verliert das Gespenst seinen Schrecken und wir entdecken wunderbare Seiten in uns, von denen wir nicht zu träumen wagten.
Kollektive Scham
Leben im Goldfisch-Glas
Scham ist ein Beziehungsgefühl. Es kann sich vielfältig und unsichtbar verflechten und vernetzen. Unsere individuelle Scham-Blase ist eingebettet in die Scham-Blasen des Umfelds, in dem wir aufwachsen. Familie, Zu Hause-Ort, Gesellschaft. Unbemerkt entsteht ein stiller Konsens über „erlaubt“ und „tabu“ bis er sich zur Norm etabliert. Der „Blinde Fleck“ verschwimmt sich in ein neues „normal“. Die ursprüngliche Verletzung sinkt ins Unbewusste. Alle einigen sich auf das Gefallen an „Des Kaisers Neuen Kleidern“.
Es kann beschämend sein, in einem traumatisierten Familienfeld, in einer traumatisierten Gesellschaft aufzuwachsen. Ich fühle mich falsch und fremd mit meinen „unschuldigen Impulsen“, denn so gut wie Alle um mich herum haben sich auf etwas Anderes geeinigt, stellen sich schützend um die Verletzung, die nicht aufgearbeitet ist. Wagen wir, dieses unflexible Konstrukt zu hinterfragen, bekommen wir die Härte der Wächter zu spüren. Schuldzuweisungen, Ignoranz oder Ausschluss, kurz – aktive Beschämung, sind übliche Formen der Scham-Abwehr – die energetische Lücke muss mit etwas gefüllt werden.
Es ist nicht einfach, zu dem dunklen Teil unseres Menschseins zu stehen. Zu den Grausamkeiten, dem Morden, den Demütigungen, dem Verrat. Wenn uns das etwas angeht, wird der Boden kurzzeitig wackelig. Unsere Sicherheit ist in Gefahr. Aber unsere Einigung darauf, dass der Kaiser schöne neue Kleider trägt, ändert nichts daran, dass er nackt ist.
Und genau da kommt der Aufruf zum Paradigmenwechsel. Wir stehen vor einer Entscheidung. Erlauben wir, dass die ungefühlte Scham über das Unbewältigte in unserer Vergangenheit unsere kostenbaren Beziehungen im „Heute Jetzt und Hier“ torpediert? Steht das Gebot der Sicherheit tatsächlich über der Verbindung zu unseren Mitmenschen, unseren Liebsten und unseren Kindern?
Kontrolle auf Kosten von Verbindung? Mutige Grenzgänger halten uns wach und stellen uns diese unbequeme Frage! Sie konfrontieren uns mit der Begrenztheit unserer Wahrnehmung. Denn auch gesellschaftlich braucht es von Zeit zu Zeit ein Seelen-Update.
Shame for future!
Geschichte neu schreiben
Das gesellschaftliche Seelen-Update … im Moment verhandeln wir nichts geringeres als den Bruch zwischen uns und uns. Es betrifft uns, wenn irgendwo fern auf diesem Planeten Menschen Menschen entrechten oder töten. Wir können so tun, als wären das „die Anderen“, irgendwo, weit weg. Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Tiefe Scham empfinden, als Mensch unter Menschen, zugehörig, wie wir es sind. Was will diese Scham von uns?
Eine narzisstische Gesellschaft kann – ähnlich wie ein früh beschämter Mensch – auf Beschämendes nur mit Beschämung reagieren. Im verkürzten Narrativ von Schuld – ganz gleich ob der eigenen oder der des Anderen – hat uns der toxische Bannkreis von Dominanz und Ohnmacht weiter fest im Griff.
Eine reife Gesellschaft setzt sich zusammen aus individuell gereiften Menschen, die sich dazu befähigt haben, bewusst eine andere Wahl treffen zu können. Die berührbar sind und handeln. Scham hat eine positive Funktion. Sie zeigt Lücken an. Zwischen dem, was wir sehen wollen und der nackten Wahrheit. Zwischen dem, was ist und dem, was möglich wäre. Scham zeigt uns an, dass wir dazugehören. Scham zeigt uns an, dass wir Werte teilen. Scham zeigt uns an, dass wir Verantwortung übernehmen wollen. Scham zeigt unsere Liebe zum Leben. Und weil Scham ein Beziehungsgefühl ist, bietet es uns auch die größte Chance auf die nachhaltige Heilung unserer Beziehungen.
Es kann also nicht darum gehen, Scham aus dem menschlichen Erleben zu verbannen. Was bleibt uns dann? Der Kaiser IST nackt. Erst das Sehen der nackten Wahrheit gibt uns den Boden für Erkenntnis und neues Handeln. Und dafür, als Menschen wieder vertrauenswürdig zu sein.
Scham fühlen – können wir stehen an diesem hoch energetischen Punkt von drohender Vernichtung? Und lauschen, was der nächste evolutionäre Schritt in ein reiferes Menschsein ist? Bei dem wir einander nicht aus Selbstschutz bedrohen, sondern unsere Sicherheit aus Verbindung beziehen?
„Shame On Us“
Eine spielerische Annäherung
Scham fühlen – verwirrend unbekanntes Land? Beginnen wir mit einer offenen Haltung von Neugier und Forschergeist.
Zwei „Hochspannungs-Expertinnen“ nähern sich dem verstörend intensiven Energie-Phänomen Scham mit einem wertfreien Blick. Und entdecken ein erstaunliches Potential! Seelenkompass, Beziehungstiefer, Energie-Quelle, Embodiment-Tool – kann Scham statt Bedrohung eine unserer kraftvollsten Ressourcen sein?
Wissens
wertes
Zur Natur
von Scham
Scham kann toxisch oder gesund sein | Scham ist gesellschaftlich tabuisiert | Scham wird oft abgewehrt | Scham öffnet unsere tiefste Verletzlichkeit | Scham versteckt sich gern | es gibt kollektive und individuelle Scham | Scham verhindert Entwicklung | Scham ist wie „sterben“ | Scham fühlen im Kontakt mit anderen Menschen ist ungewohnt | Scham benötigt erweiterte Kapazitäten in unserem Nervensystem | willkommene Scham tieft das Vertrauen in unseren Beziehungen | Scham zeigt an, wenn etwas nicht in Ordnung ist |
Scham als Ressource braucht ein wohlwollendes Umfeld | unbewusste Scham verhindert Verbindung | Scham kann uns schützen | es gibt immer etwas Gesundes unter der Scham | Scham ist eine starke Energie-Quelle | erlöste Scham ist pure Lebens-Freude | Scham ist der Türöffner für Neues | unser Ja zu Scham stärkt unsere natürliche Würde |
für die Heilung von Scham brauchen wir ein Gegenüber
BE free
Scham integrieren
Die Arbeit mit früher Beschämung ist der speed way in deine Essenz.
> Dein individueller Perlen-Tauchgang
Die systemische Transformation kollektiver Scham birgt den Schlüssel für herausfordernde Zukunftsfragen. > Weltbewusst Führen
Dräng‘ mich nicht.
Ich bin schüchtern.
Und öffne mich nur ganz langsam.
Dann spring ich plötzlich in dein Herz!